Analoge Fotografie: Meine neue Yashica MAT 124 G

Seit Mittwoch bin ich stolzer besitzer einer Yashica MAT 124 G. Eine super tolle analoge Fotokamera. Hier meine Beweggründe genau diese Kamera zu erwerben.

Letzte Woche ermunterte ich euch selbst mal wieder einen echten Film einzulegen. Heute kann ich euch sagen: DAS macht wahnsinnig viel spaß! Seit Mittwoch bin ich stolzer besitzer einer Yashica MAT 124 G um nach 15 Jahren mal wieder analog zu fotografieren. Lange habe ich hin und her überlegt, welche Kamera wohl für am besten geeignet ist….

Dann sah ich den Film „Finding Vivien Maier“ (den DU auf jeden Fall anschauen solltest!) und sah eine Rolleiflex. So eine Rolleiflex kostet leider auch imens viel EURO… und für mich als „Anfänger“ in der analogen Fotografie sind 8-900 EUR wohl ein wenig viel.

Meine Überlegung war: Ich will kein KB-Format. Ich möchte gerne ein Mittelformat 🙂 Eine Hasselblad erschien mir auch zu teuer… Auf Ebay und in den Kleinanzeigen gab es es ganze Menge Mittelformat-Kameras zu teilweise Wahnwitzigen Preisen, zwischen 100 und 400 EUR. Teilweise waren die Kameras auch sehr runtergekommen: verschimmelt, verkratzt, Linsen defekt….

Irgendwann stieß ich auf die Yashica mit ihren vielen Modellen. Es gibt viele, die diese Kamera heute wieder nutzen und meinen, es sei die beste Kamera zum besten Preis. Also habe ich mich noch mal bei Ebay und Co auf die Suche gemacht. Interessant ist, dass diese Kameras sehr oft in England, USA und in Asien zu bekommen sind. Will man eine so alte Kamera wie-auch-immer (vermutlich eher schlecht) verpackt über die halbe Erdkugel verschicken?

Nein. Wollte ich nicht. Mehr als 150 EUR wollte ich dann auch nicht ausgeben. Die 150 EUR sind ein von mir ermittelter Mittelwert der Yashica MAT 124 G verkaufspreise auf Ebay.

In den Ebay Kleinanzeigen tummeln sich auch sehr viele … teilweise zu niedrigend Preisen; aber eben aus Privat Haushalten mit ohne-Garantie. Ich habe in den letzten Wochen dort nur schlecht erhaltene Kameras gesehen und mich letztlich dagegen entschieden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft bei einem Händler. Vielleicht so gar bei einem um die Ecke.

Gar nicht so einfach 😉 Aber letztlich doch. Ich habe mir vorher eine kleine Checkliste zum kauf einer Yashica erstellt und mich strikt daran gehalten.

  • verschwomene/verwackelte Bilder auf Ebay?
    Sind die Bilder schlecht, ist das kein Fotofreund. Finger weg!
  • wurden weniger als 5 Seiten gezeigt?
    Meist sind es schäden, die nicht gezeigt werden sollen. Finger weg!
  • ist das Sucher-Glas nicht gebrochen?
    Könnte man reparieren… ansonsten: Finger weg!
  • sind beide Linsen gut abgelichtet und ok?
    Kratzer oder sichtbare Einschlüsse? Finger weg!
  • Ist das Gehäuse optisch ok?
    Viele Kameras auf dem Markt sind ziemlich angeschlagen und sehen sehr rampuniert aus. Ein Preis über 200 EUR ist dann einfach zuviel. Finger weg.
  • Schreibt der Verkäufer, dass der Auslöser ganz leicht verharzt ist?
    Kann man leicht reparieren, ansonsten Finger weg!
  • Ist der Deckel für die Linsen dabei?
    Ohne diesen Schutz kann es durchaus sein, dass die Linse schon verkratzt war, noch bevor die Kamera sich per Post auf den Weg macht. Finger weg.
  • Ist die Hülle und optisch okay?
    Eine Hülle ist kein must-have… sicherlich. Aber: Zum Transport wichtig.
  • Ist eine Sonnenblende dabei?
  • Ist ein Kabelfernauslöser dabei?

Wichtig ist: Geduld haben 🙂

Einem muss folgendes klar sein: Das ist eine sehr, sehr alte Kamera.
Das, was früher mit öl versehen war, kann inzwischen komplett ausgehärtet sein. Dann spricht man von Verharzung. Davon betroffen ist zumeist der Auslöser und, viel ärgerlicher, der Verschluss der Blende.

Letztlich habe ich eine Top erhaltene Kamera zu einem unschlagbar guten Preis aus einem Nachlass erhalten. Ich habe mich sehr gefreut!
Meine Geduld wurde somit hinreichend belohnt 🙂

Am Wochenende werde ich meine ersten Bilder machen. Ich bin mehr als nur gespannt!

Hier noch ein paar externe Links zur Yashica MAT 124 G: